In der Reihe Berliner Blätter: Ethnographische und ethnologische Beiträge ist kürzlich erschienen:

Volkskundliches Wissen

Akteure und Praktiken

Akteure und Praktiken des „Wissen-Schaffens“ stehen im Mittelpunkt dieses Themenheftes mit Beiträgen aus Tübingen, Göttingen, Kiel, Frankfur/M. und Berlin.

Am Beispiel regionaler Akteure der volkskundlichen Wissensproduktion werden zentrale Aspekte und Konzepte des geisteswissenschaftlichen Wissenstransfers beleuchtet. Die Beiträge fragen nach den Wissensbeständen und Motivationen, den institutionellen Verbindungen und persönlichen Beziehungen der Akteure. Es geht um die Vielfalt volkskundlicher Wissensformate, ihre Genese und Etablierung und die Spezifika volkskundlicher Wissensmilieus. Legitimierungspraktiken begleiteten die Wissensproduktion damals genauso wie sie heute Wissenschaften prägt. Der Blick in die Fachgeschichte und an ihre Ränder kann daher eine vertiefte Einsicht auch für die Gegenwart von ethnografischen Wissenschaften bieten.

Reihe: Berliner Blätter: Ethnographosche und ethnologische Beiträge Bd. 50, Lit Verlag, 2009. 144 Seiten, 19.90 Euro, br.

ISBN: 978-3-643-10307-9

Aus dem Inhalt

Lioba Keller-Drescher
„Auf diese Weise vorbereitet“. Praktiken des Wissensmanagements zwischen Landesbeschreibung und Volkskunde

Michaela Fenske / Regina Bendix
Hinter verschlossenen Türen. Akteure und Praxen der Wissensaushandlung am Beispiel des „Handwörterbuchs der Sage“

Antonia Davidovic-Walther / Gisela Welz
Wer wird Gemeindeforscher? Ländliche Herkunft als Professionalitätsmerkmal

Carsten Drieschner
Der „plattdeutsche Professor“ oder: Was ist ein Experte? Das Beispiel Otto Mensing und das „Schleswig-Holsteinische Wörterbuch“

Franka Schneider
Marie von Bunsen, die „wissende Reisende“. Erkundungen zum volkskundlichen Wissensmilieu in Berlin

Sabine Imeri
Heimatforschen in der Metropole oder wie regionales Wissen entsteht

Dialekt und regionale Kulturforschung

Dialekt und regionale Kulturforschung. Traditionen und Perspektiven einer Alltagssprachforschung / hrsg. von Lioba Keller-Drescher und Bernhard Tschofen

„Dialekt und regionale Kulturforschung“ enthält Beiträge zur Geschichte und zu Perspektiven einer nicht nur, aber überwiegend in Südwestdeutschland zu lokalisierenden regionalen Sprach- und Kulturforschung. Von der Wissenschaftsgeschichte über die Neubefragung historischer Sammlungen bis zur Beschäftigung mit der Rolle des Dialekts in Integrationsprozessen präsentieren die Aufsätze aktuelle Zugänge zu einem bisher vernachlässigten Forschungsfeld. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Auseinandersetzung mit der Frage, was die dialektologischen Traditionen des Faches heute der Empirischen Kulturwissenschaft bedeuten und wie sich diese für die Fortentwicklung einer regionalen Kulturanalyse fruchtbar machen lassen. Der interdisziplinäre und länderüberschreitende Austausch von Expertinnen und Experten aus Sprach- und Kulturwissenschaft erarbeitet hierfür neue Grundlagen und richtet gleichzeitig einen Blick auf die vielfältige Praxis in diesem Feld.

(Studien und Materialien des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen; 35)

2009 – 250 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
ISBN: 978-3-932512-53-7
17,00 Euro
TVV-Mitglieder: 11,05 Euro

Titelcover des Bands Dialekt und regionale Kulturforschung

Machen Sie sich einen Eindruck über den Vortrag der Forschergruppe auf dem 36. dgv-Kongress am 25.09.2007 in Mainz.

Einleitung durch den Sprecher des Verbundes Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba, HU Berlin
Präsentationen: Mitglieder des Forschungsverbundes
Abschlusskommentar: Prof. Dr. Silke Göttsch, Kiel